Einsatz November 2024

Einsatz November 2024/Teil 1

Gestern war wieder soweit ein ereignisreicher Tag.

Doch alles der Reihe nach:

Um 7.30 am Morgen wurde uns zum ersten mal seit Aufbau des Tierheims 500 kg Trockenfutter vom ungarischen Ministerium geliefert. Für uns ist es eine ganze Woche die wir unsere Schützlinge damit versorgen können. So mussten wir diesmal nur 700 kg Futter zu kaufen, damit wir bis zur nächsten Reise keine Sorgen haben müssen. Denn wir benötigen ca. 3000 kg Futter im Monat. Es freut uns sehr, das wir nach all den Jahren auch von den Behören nun Unterstützung und Anerkennung erhalten. Egal ob bei Einsätzen oder wie in dem Fall mit Futter. Für uns ein großer Fortschritt und eine Freude das unsere Arbeit langsam aber stetig Früchte trägt.

Um 8 Uhr begann dann für mich ein emotional anstrengender langer Tag. Der monatliche Einsatz in der Tötungsstation stand an, und eine Tour durch einige Dörfer musste durchgeführt werden.

Am Ende des Tages befanden sich 11 Hunde im Transporter, die wir im Tierheim aufnahmen.

Besonders schlimm steht es um die Hündin Dorka. Sie wurde von unserer Tierschutzkollegin Henriett aus der Tötung geholt und sofort in die Klinik gebracht. Völlig abgemagert und in einem extrem kritischen Zustand kam sie in der Klinik an. Zum Glück konnte sie dort zunächst stabilisiert werden und befindet sich nun in unserer Krankenstation im Tierheimhaus. Nun erhält sie 5 x am Tag Futter in kleinen Portionen. FÜR DORKA BENÖTIGEN WIR DRINGEND INTESTINAL FUTTER. Denn ihr Magen muss sich erst wieder an regelmäßige Nahrung und gutes Futter gewöhnen.

Weitere 5 Hunde konnten wir aus der Tötung retten. Auch sie sind nun in unserer Obhut und werden nun bestmöglich versorgt.

Als 7. Hund übernahmen wir eine kleine Hundemami, die an der Kette auf einem verlassenen Grundstück zurückgelassen wurde. Ihre Babys wurden von Vali aufgenommen, da sie groß genug sind und die ausgemergelte Mami zu Kräften kommen muss.

Nummer 8 und 9 sind zwei ca. 1 jährige Mischlingsrüden, die in Nordungarn auf der Strasse ihr Leben beginnen mussten. Beide sind sehr zutraulich, lieb und fröhlich. Auch sie sind nun bei uns in Sicherheit.

Hund Nummer 10 ist ein Shiba Inu Senior. Von ihm erfuhren wir gestern durch Zufall. Mehr als 1 Monat versuchte der kleine Hundesenior Schutz und Hilfe an einer Tankstelle zu bekommen. Immer wieder wurde er verjagt und weggetreten. Wen wundert es, das der kleine Mann sehr ängstlich und derzeit misstrauisch ist. Doch nun werden wir ihm zeigen, das es auch Menschen gibt die ihn lieben.

Als 11.er Neuzugang holten wie Beethoven, einen Bernhardiner aus schlechter Haltung. Der liebe und gutmütige Hund wurde täglich von Kindern der Familie traktiert und von seinen Besitzern geschlagen. Trotz allem ist auch er sehr freundlich und lieb.

Für eine alte Hundeseele kamen wir leider zu spät. Sie konnten wir nur noch tot bergen. ein weiteres Opfer von Menschen, die "Trainigsobjekte" benötigen.

Nun sind wieder einmal alle Quarantänezwinger belegt.

Weitere 14 Hunde warten noch auf unsere Hilfe. Doch die werden wir in einem gesonderten Bericht vorstellen.

Da es bei diesem Einsatz wieder viele behandlungsbedürftige Neuzugänge gab, benötigen wir dringend Unterstützung.

Egal ob mit Spezialfutter, Vitaminpräparaten oder finanzieller Unterstützung für die Tierarztkosten. Jede Hilfe ist wichtig und wird dankbar angenommen.

Einsatz November 2024  / Teil 2

 

Der Einsatz ist auch im 2. Teil wieder gespickt mit großen Herausforderungen.

Tägliche Hilferufe, zahlreiche Neuzugänge, enorm hohe Klinik- und Tierarztkosten belasten uns unaufhörlich. 

Bevor wir am 15.11.2024 mit einigen unserer Hunde in ihre neuen Familien fuhren, mussten wir innerhalb einer Woche zum zweiten Mal in der Tötung Hunde abholen. Denn sie hätten keine Zeit mehr gehabt bis zu unserer Rückkehr. Ein weißer Husky, eine Herdenschutzhündin, ein mittelgroßer Mischlingsrüde  und erneut ein Bernhardiner wurden von uns abgeholt. 

13 Hunde durften mit uns gemeinsam in ihre neuen Familien reisen. Die Plätze die sie bei uns frei machten waren bereits vor der Reise schon wieder komplett belegt.  Da unsere Plätze im Tierheim wirklich mehr als gefüllt sind, mussten wir wieder weitere Hunde in kostenpflichtige Pensionen und bei unseren Tierschützerinnen hier in Ungarn, sowie bei Astrid Nicole und Holger unterbringen. Angesichts der derzeitigen angespannten Lage, befürchten wir das Schlimmste für die bevorstehenden Feiertage und vor allem für den Jahreswechsel.

Am 16. 11. kamen wir mit den Hunden in Deutschland an und mussten bereits am 17. wieder zurück nach Ungarn. Kurz vor der Rückreise holten wir noch die Futter und Sachspenden bei Susanne in Bergheim ab. Hier wurden 1000 kg Futter für unsere Schützlinge gesammelt, die inzwischen im Tierheim angekommen sind . Auch bei Marion in Belgien warten noch Futterspenden auf Abholung. Leider war unser Anhänger defekt und nicht einsatzbereit, so das wir diese leider nicht abholen konnten. Mittlerweile ist der Anhänger repariert und kann im Dezember dann mitgenommen werden um die restlichen Spenden einzusammeln und zu unseren Schützlingen zu bringen. Heute (22.11.2024) fuhren wir einen erneuten Einsatz in die Tötungsstation. Einen kleinen Mischling und zwei Dackel wurden befreit. Die zwei Dackel befinden sich nun bei Regina und der kleine Mischling kam bei Holger unter. Eine kleine Schäferhund-Mix Hündin lebte lange an der Kette. Sie wurde von Vali mit ihren Welpen aufgenommen und aufgepäppelt. Heute kam sie in unser Tierheim, damit bei Vali Platz für eine kleine Mami mit ihren acht Babys ist. Auch ein Franz. Bulldog Rüde kam heute in unsere Obhut. Ihn wollten die Besitzer loswerden und er sollte in eine Tötungsstation gebracht werden.  der letzte Neuzugang des heutigen Einsatzes ist ein kleine völlig verwahrloster Pudel Rüde. In konnten wir dank Vali von der Strasse retten. Nun stehen wieder zahlreiche Tierarzt und Klinikbesuche an um die Neuankömmlinge ordnungsgemäß zu versorgen und zu pflegen. Auch unser Medkamentenlager haben wir wieder aufgefüllt. Wir werden wieder berichten.