Einsatz Juli 2024, TEIL 1
Nach dem wir Ende Juni unsere Schützlinge in die neuen Familien transportieren konnten, fuhren wir wieder einmal mit voll beladenem Transporter sofort zurück nach Ungarn. Freitag Abend starteten wir mit den Hunden erst recht spät, damit die Hunde in der Hitze nicht zu sehr leiden. Über Nacht ist es für die Fellnasen einfach angenehmer, denn trotz Klimaanlage und Belüftung, iwäre eine Reise über Tag viel zu stressig für die Hunde. Samstag konnten dann die Hunde in ihr neues Leben starten. Nach der Übergabe fuhren wir noch die gesammelten Futter und Sachspenden abholen und verladen. Gegen 20 Uhr am Samstag Abend waren wir dann Zuhause in Elsdorf, wo wir die Hunde, die Sonntag mit uns weiter in den Norden fuhren, versorgten. Sie konnten alle in Elsdorf übernachten, sich bewegen und wurden dann am Morgen wieder verladen. Um 9 Uhr fuhren wir dann in Elsdorf los Richtung Zeven, Wo dann die restlichen Passagiere in ihre Familien entlassen werden konnten. Ein Zwischenstopp in Cloppenburg wurde noch eingelegt. Dort wartete Sandra mit ca 600 kg Futter auf uns.
Im Tierheim angekommen ging der normale Wahnsinn sofort wieder los. Nach 72 Stunden waren wir endlich wieder zurück. Doch ausruhen ......Fehlanzeige. Anhänger und Transporten mussten entladen werden, da es bereits einige Notrufe gab die über das Wochenende bei uns eingingen.
Verletzte Hunde, völlig entkräftet und abgemagerte Hunde, Kettenhunde und nicht mehr "gebrauchte" Hunde warteten auf uns.
Alleine in den ersten Tagen des Einsatzes kamen wieder 8 Neuzugänge zu uns. Aber auch bei Regina und Vali reißen die Notrufe nicht ab.
Die Boxer Hündin Bella, die bei Regina zur Pflege ist, hatte ihre erste Operation. Ihr wurden die Verwucherungen an den Ohren entfernt. Bella hat die Operation gut überstanden.
Als wenn das alles noch nicht reichen würde, fuhren wir am 10.07.2024 erneut nach Deutschland. Denn wieder einmal gab es Menschen, die sich anscheinend nicht ausreichend Gedanken darüber gemacht haben, das Hunde nach einem Transport zunächst Ruhe, Geduld und Einfühlungsvermögen benötigen. Sofort musste Matyas "ausgiebige Spaziergänge über sich ergehen lassen, anstatt ihn erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen. Wie immer wenn es zu Problemen kommt wurde der Hund entgegen unserer Ratschläge völlig überfordert und sollte auf Kommando "funktionieren". Alle Vorgespräche, selbst die praktischen Tipps, die wir bei Übergabe eine ganze Stunde lang besprochen hatten, wurden einfach ignoriert. So kam es das Matyas bereits nach weniger als 24 Stunden sofort wieder weg sollte. Lange Diskussionen führten dann dazu, das er wenigstens eine Woche dort bleiben durfte bis wir dann extra aus Ungarn wieder losfuhren um den Hund zurückzuholen. Natürlich sah man die eigenen Fehler wieder einmal nicht ein und gab dem Hund die Schuld daran das es nicht klappte. Angeblich ist Matyas aggressiv. Davon jedoch ist nichts aber auch gar nichts zu bemerken. Matyas lebt nun bei mir im Rudel mit 20 anderen Hunden. Er ist wie immer, ein verschmuster und anhänglicher Teddybär, den man einfach erst einmal ankommen lassen muss. Er sucht von ganz alleine die Nähe zum Menschen. Doch nochmal werden wir Matyas nicht vermitteln. Er kann nun seine letzte Zeit bei mir im Rudel verbringen. Er fühlt sich wohl, muss nicht können, kann sich frei bewegen und einfach der Hund sein der er sein möchte.
Seit Wochen haben wir hier bei uns Temperaturen, die nicht nur den Menschen zu schaffen machen. Auch die Hunde leiden extrem unter der hier anhaltenden Hitze. Regen und Abkühlung, FEHLANZEIGE. So ist es derzeit oberste Priorität, die Hunde an den angelegten Schwimmteich zu lassen.
Auch während Feri den Teich reinigte und eine Umwälzpumpe installierte war er von unseren Schützlingen umgeben , die für diese Abkühlung mehr als dankbar sind.
In der kommenden Woche wartet wieder ein Einsatz in der Tötungsstation auf uns. natürlich werden wir euch auch darüber wieder berichten.
Einsatz Juli, Teil 2
Mit großer Freude durften wir am Montag Gäste aus Österreich empfangen.
Marianne, Gabi und Paul besuchten unsere Schützlinge und kamen wieder einmal nicht mit leeren Händen. Nicht nur Futter- und
Sachspenden hatten sie im Gepäck. Gabi und Paul überreichten uns einen Umschlag mit einer Geldspende in Höhe von 600 Euro. Und die unermüdliche Marianne überraschte uns mit einer Spende in Höhe
von 1000 Euro. Wieder konnte sie mit ihren Flohmarktaktivitäten eine enorme Summe für unsere Fellnasen erwirtschaften. Die Spenden kamen wirklich zur rechten Zeit, denn wie jedes Jahr gehen die
Spenden in den Sommermonaten und den Ferienzeiten stark zurück. Doch die Tierarztkosten und Notfälle hingegen nicht. So haben wir derzeit ernsthafte Probleme alle Kosten abdecken zu können und
sind um so dankbarer für diese großzügigen Spenden. Gemeinsam mit Marianne, Gabi und Paul Konnten wieder einige Hunde ein wenig Abwechslung erfahren. Es wurde gekuschelt und gespielt. Im Freilauf
und am Schwimmteich genossen die Fellnasen die gemeinsame Zeit.
Am Mittwoch kam Regina zu uns ins Tierheim, denn auch an diesem Tag hatte sich Besuch angekündigt. Familie Weiß besuchte uns
zusammen mit 3 ehemaligen Schützlingen . Olenka, Oleschka und der alte Zeuss waren mit ihnen zusammen unsere Gäste. Wir alle waren zu Tränen gerührt welche Entwicklung die 3 Senioren in der
Familie genommen haben. Olenka und Oleschka sind witzige und aktive kleine Mäuse. Sie sprühen vor Lebensfreude und man sieht in ihren Augen wie glücklich sie nun sind. Der alte Zeuss, den wir vor
2 Jahren vor dem sicheren Tod in aus der Tötung in Debrecen retten konnten scheint ebenfalls in den Jungbrunnen gefallen zu sein. Zeuss war sehr gebrechlich und konnte nicht mehr aufstehen. Lange
haben wir ihn mit Physiotherapie, Rotlicht und Vitaminen behandelt. Dann hatte er das Glück zu der Familie zu dürfen. Besser hatte es für Zeus nicht kommen können. denn heute ist von seinen
Gebrechen nichts mehr zu erkennen.
Neben dem ganzen Elend das uns Tag für Tag erwartet, waren dies wieder 2 Tage, die uns neue Kraft, neuen Mut und neue
Zuversicht schenkten. Dafür möchten wir allen Besuchern von Herzen DANKE sagen. Es sind immer wieder diese Momente, die uns zeigen, das unsere Arbeit sich lohnt.
Bella´s Operation ließ sich nicht mehr aufschieben.
Wie wir bereits vor einiger Zeit berichteten, haben wir Bella vor der Todesspritze retten können. Bellas damaliger Besitzer wollte kein Geld in Operationen und Behandlungen investieren und die Hündin einschläfern lassen.
Nun wurde die unglaublich liebe und lebensfrohe Bella operiert und die Wucherungen an den Ohren wurden entfernt.
Eine schwierige Operation, die Bella jedoch gut überstanden hat.
Wir konnten jedoch nicht länger warten, da die Gefahr bestand, dass die Ohren wenn die Wucherungen weiterhin so schnell wachsen amputiert werden müssten. Das wollten wir der Hündin unbedingt ersparen. Nun müssen wir für die Kosten von Bellas OP um eure Hilfe bitten. Denn auch Samantha musste in der Zwischenzeit an den Augen operiert werden. Ein weiterer Notfall ist unsere Jetta. Sie benötigt seit einigen Tagen täglich Infusionen und extrem teure Medikamente. Und die nächsten Notfälle warten ebenfalls bereits auf unsere Hilfe. Deshalb bitten wir um eure Unterstützung.
Einsatz Juli 2024 Teil 3
Die letzte Woche des Juli Einsatzes ist nun auch geschafft. Die Hitze hier in Ungarn nimmt kein Ende.
Nicht nur die Hunde haben zu kämpfen, auch unsere Pflegerinnen und Pfleger arbeiten und kämpfen mit der Hitze.
In den Letzten Tagen mussten wir wieder einige Strassenhunde und Fundwelpen aufnehmen. So wie die kleine Zara, die von einer ehrenamtlichen Helferin, die hier einen Monat bei uns verbringt mitten im Wald, in einem Gebüsch gefunden hat. Die arme kleine Seele wurde dort einfach weggeworfen und hätte sich dort nicht selber befreien können.
Gestern fuhren wir wieder in die Tötung, um dort wieder 5 Hunde herauszuholen . Gerne hätten wir auch noch weitere Hunde mitgenommen. Leider jedoch fehlt uns zur Zeit der Platz. So entschieden wir uns für alte und Kranke Hunde. die nun dringend tierärztliche Versorgung benötigen. Die Hunde die wir nicht mitnehmen konnten haben wir jedoch reserviert, damit ihnen die nächsten 2 Wochen nichts passiert. Nun bleibt nur zu hoffen, das wir noch einige Hunde in gute Familien vermitteln können, damit die Hunde dann nach der Fristverlängerung von uns geholt werden können. Denn durch die Urlaubszeit sind wie in jedem Jahr die Vermittlung schleppend.
Heute wurden die Neuankömmlinge dem Tierarzt vorgestellt und notwendige Behandlungen, Impfprogramme und Kastrationen durchgeführt. Ab morgen beginnen die Vorbereitungen für die Hunde, die das Glück haben eine neue Familie gefunden zu haben.