Einsatz August 2024

Newlife4Dogs beim Hof-Fest 2024 vom Pferdeschutzhof Klepperstall e.V.

Team Deutschland

Unser Team in Deutschland war auch in diesem Jahr wieder beim Hoffest in Zülpich. Alex, Britta, Petra, Samina und Steffi konnten dort viele unserer ehemaligen Schützlinge begrüßen. Die Hofhunde des Klepperstalls wurden von unserem Team, wie auch im letzten Jahr, mit passenden Geschirren und Halsbändern ausgestattet. Viel Arbeit machte sich unser Team. Auf und Abbau von Info- und Verkaufsstand mit vereinten Kräften. Durch den motivierten und tollen Einsatz unserer Teammitglieder erwirtschafteten sie insgesamt 786,00 Euro für unsere Schützlinge. Ein wahnsinns Ergebnis für das wir uns nicht nur beim Team für den enormen Einsatz bedanken, sondern auch bei allen Besuchern die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Auch hier in Ungarn freuen sich alle über die tollen Bilder unserer Hunde. Es gibt immer wieder viel Kraft zu sehen wie wohl sich die Hunde in ihren neuen Familien fühlen und mit Geduld, Zeit, Liebe und Konsequenz zu tollen Familienmitgliedern wurden.

Auch den Initiatoren des Klepperstalls möchten wir von Herzen danken, dass wir auch in diesem Jahr wieder Teil der tollen Veranstaltung sein durften.


Einsatz August 2024, Teil 1

 

Die Hitze hier in Ungarn nimmt kein Ende. Seit mehr als 2 Monaten herrschen hier dauerhaft Temperaturen von 35 - 40 Grad. Nicht nur unsere Hunde haben schwer zu kämpfen. Auch die Mitarbeiter laufen am Limit. Seit Monaten warten wir auf den erlösenden Regen. Leider immer vergeblich. Unsere Senioren haben mit der Hitze die meisten Probleme. Auch wenn wir ihnen immer wieder Abkühlung im Freilauf und Schwimmteich verschaffen. Sandmuscheln mit Wasser in die Gehege stellen und die erde mit unserem Brunnenwasser regelmässig tränken. Auch in der Nacht kühlt es nicht wirklich ab. Maximal auf 25-27 Grad. So ist die Hitze dann morgens schnell wieder unerträglich für die Hunde.

In den ersten Tagen des August Einsatzes haben wir wieder einige Neuzugänge bei uns aufgenommen.  Eine Moskauer Hündin, die bisher als Gebärmaschine missbraucht wurde kam in unsere Obhut. Völlig ausgemergelt vom ständigen Welpen produzieren müssen wir die Hündin nun wieder aufpäppeln . mindestens 10 -15 Kg sollte sie zulegen. Zum Glück ist die Hündin jedoch sehr lebensfroh und gut drauf. Sie genießt das Leben im Rudel von der ersten Sekunde an. Auch für unsere Dogge Clyde ist der Neuzugang ein Geschenk. Endlich hat er eine ebenbürtige Spielkameradin. Vor einiger Zeit posteten wir Teddy, einen Bernhardiner Rüden. Auch er ist nun in unserem Tierheim angekommen. Auch er ist lieb und verträglich und hat Gesellschaft. Zusammen mit Bob, Haver,  und Angie ist er nun im Gehege und es scheint ihm gut zu gefallen. Teddy ist inzwischen 7 Jahre alt. Für ihn wäre es sehr wichtig schnell ein Zuhause zu finden. 

Seit 2 Wochen ist Channi bei uns. Sie hilft uns enorm beim Fotografieren, Scheren und Kämmen der Hunde. Ihr Volontäreinsatz ist ein wertvolles Geschenk für uns und unsere Hunde.

Die kleine Csika musste heute in die Tierklinik. Die 14 jährige Seniorin konnte am morgen nicht mehr aufstehen. Sie wurde stationär aufgenommen und wir erwarten morgen erste Ergebnisse

In den nächsten Tagen steht erneut ein Einsatz in der Tötungsstation an. Jetzt ist es wichtig, die Hunde die in der Quarantänestation sind in die Rudel zu integrieren, damit wir den Platz schaffen können die vom Tode bedrohten Hunde bei uns aufzunehmen.  Natürlich werden wir auch hierrüber wieder berichten.


Einsatz August 2024, Teil 2

Neben dem ganz normalen Wahnsinn hier im Tierschutz, haben wir begonnen das neue Grundstück herzurichten. Dank unserer Unterstützerin Stefanie P. konnte das letzte Grundstück gegenüber unserer Auffangstation auch erworben werden.

Hier entsteht eine große Fläche, die wir für unsere Besucher mit Campingwagen oder Wohnmobilen nutzen können. Auch für Urlauber und Camper mit Hunden, die gerne in mitten der Natur Urlaub machen wollen, steht diese Fläche zur Verfügung. Das Grundstück ist eingezäunt und die Besucherhunde können sich auf ca 4000 m2 frei entfalten.

Natürlich gab es auch wieder einen Neuzugang zu verzeichnen.

Eine kleine Pudel-Mix Hündin konnten wir völlig vernachlässigt und verfilzt von der Strasse holen. Sofort mussten wir ihr den Fellpanzer entfernen da die ganze Haut unterextremer Spannung stand. Es muss unglaubliche Schmerzen verursacht haben. Nach dem Scheren blühte die kleine sofort auf.

Heute werden wir Csika aus der Klinik abholen. Nach erfolgter Notoperation darf sie heute nachhause. Sie wird nicht wieder ins Tierheim gebracht, sondern darf in Holgers Rudel zu Kräften kommen.

Vor ein paar Tagen mussten wir 500 kg Futter zu kaufen, damit wir bis zur nächsten Reise ausrechende Versorgung für unsere Schützlinge haben.

Immer noch ist es für unsere Schützling unerträglich heiß. gestern hatten wir hier 40 Grad. Mehrmals täglich wird das Trinkwasser ausgetauscht, damit die Hunde zumindest kaltes Wasser zur Verfügung haben.

Was sich in den nächsten Tagen tut, werden wir wieder berichten.


Einsatz August 2024, Teil 3

Eine für mich emotional harte Woche ist nun vorbei. Als wir erfuhren das derzeit in den Tötung wieder vermehrt Hunde ihr Leben lassen, fuhr ich in dieser Woche gleich 2 mal in die Tötung um so viele Hunde wie möglich dort herauszubekommen. Da unser Tierheim derzeit sehr voll ist, mussten wir einige der Hunde auf Privaten Pflegestellen und Pensionen unterbringen. Das ist zwar immer mit zusätzlichen Kosten verbunden, aber was sollen wir tun? Wenn man vor den Zwingern steht, in die verzweifelten und ängstlichen Augen der Hunde schaut, bricht einem das Herz. Immer wieder entscheiden zu müssen wen man rettet und wen man zurücklassen muss verursacht Schuldgefühle und Alpträume. Selbst in der Nacht kommt man nicht zur Ruhe. Man überlegt hin und her, wie man vielleicht noch den ein oder anderen der zurückgelassenen Hunde zusätzlich retten kann. Die Bilder verfolgen mich Tag und Nacht und sobald man für sich alleine ist bricht man einfach in Tränen aus. Man telefoniert hin und her um noch Plätze zu finden. Und selbst wenn man keinen Erfolg hat und nur wenige bereit sind noch Hunde aufzunehmen, fährt man doch wieder lost, weil sich die Blicke der Hunde in deinen Kopf einbrennen. Weil man die Schreie und das Jammern selbst im Schlaf noch hört.

Ich bin dankbar und froh, sowohl hier in Ungarn, als auch in Deutschland ein tolles Team an meiner Seite zu haben. Ohne den Einsatz eines jeden Einzelnen könnte ich nicht so vielen Seelen helfen.

Wie so oft, haben wir alle auch diesmal wieder alle finanziellen Mittel privat zusammengekratzt um die Auslösung, die Erstversorgung, die Impfungen und die Klinikkosten für verletzte Hunde aufzubringen. Niemand von uns bereut auch nur einen einzigen Euro der "LEBEN" rettet. Trotz des Wissens, das es immer noch nicht reicht um mehr zu erreichen. Inzwischen sind selbst bei mir privat 23 Hunde untergebracht. Und trotzdem reicht es nicht.

In dieser Woche haben wir insgesamt 17 Hunde aus der Tötung geholt.

Vali half auch diesmal wieder und es werden 5 Welpen bei ihr untergebracht. Die Mama ist in unserer Obhut, da ihre Babys inzwischen alt genug sind und die Mami wieder zu Kräften kommen muss.

Auch Nicole nahm einen Hund bei sich auf. Boris, ein 7 jähriger Owtscharka Rüde, der in der Tötung als aggressiv eingestuft wurde und sofort getötet werden sollte. Natürlich ist der Hund verängstigt gewesen und hat im Tötungszwinger geknurrt. Aber von Aggression keine Spur. Er ist ein riesiger Kuschelbär.

Gestern machte ich mich erneut auf den Weg in die Tötung. Denn dort befand sich noch ein kleiner Dackelmischling, der dringend tierärztliche Versorgung benötigt. Sofort von der Tötung aus führ ich mit ihm in die Tierklinik. Sein linkes Vorderbeinchen kann er nicht benutzen. Erste Untersuchungen und Röntgen zeigen keinerlei Knochenbrüche. Es handelt sich hierbei um ein Neurologisches Problem, welches wir nun von einem Experten in der Budapester Uniklinik behandeln lassen werden.

Wie hoch die Kosten hierfür sein werden können wir noch nicht einschätzen, ist aber auch egal. Denn er hat die Hilfe verdient und irgendwie werden wir auch das wieder schaffen.

Am aller meisten ärgert es mich, das wir hier nun ein großes Grundstück haben, uns aber die Gelder fehlen um dieses Grundstück sicher einzäunen zu lassen. Dann könnten wir so viele Seelen mehr retten.

Doch nun genug von dem wehleidigen Geschwafel. Das ändert leider nicht, musste aber einfach mal raus.

KONTAKT für weitere Informationen:

holger4dogs@gmail.com

DE +49 152 33679498

HU +36303312721

Homepage: www.Newlife4Dogs.de

PayPal: https://www.paypal.me/newlife4dogs

Deutsche Skatbank

Zweigniederlassung der VR-Bank Altenburger Land eG

IBAN: DE53 8306 5408 0004 9984 72

BIC: GENODEF1SLR

Einsatz August 2024, Teil 4

Eine emotionale und Kraft raubende Woche liegt nun hinter uns. Es sind die Tage, an denen wir erkennen müssen, dass Leid und Grausamkeit immer noch steigerungsfähig sind. Täglich überrollen uns Hilferufe und Hinweise, denen wir natürlich auch nachgehen. 

Innerhalb von etwas mehr als einer Woche mussten wir 32 neue Hunde aufnehmen.  Sowohl bei Regina, Vali als auch bei mir mussten einige der Neuankömmlinge untergebracht werden, da das Tierheim zur Zeit völlig ausgelastet ist.

Doch der Reihe nach: Zwei mal innerhalb weniger Tage mussten wir Einsätze in der Tötungsstation durchführen.  Wir holten alle dort sitzenden Hunde, deren Fristen abgelaufen waren ab. Darunter auch Semi, ein kleiner Dackel Mix, dessen Vorderbeinchen nicht in Ordnung ist. Erste Untersuchungen in der Klinik ergaben, dass er keine Knochenbrüche erlitten hat, sondern sein Problem neurologischer Natur sein muss. Man riet uns zur Amputation, da er sich die Pfote immer wieder wund scheuert. Am kommenden Dienstag fahren wir mit ihm noch in eine Fachklinik, in der Hoffnung, dass man sein Beinchen retten kann. Inzwischen konnten wir die Seniorin Csika nach ihrer schweren Operation aus der Klinik abholen. Sie erholt sich nun bei mir zuhause, da ich ihr den Stress des Tierheims ersparen möchte. 

Auch Dusty ist einer der neuen Notfälle, die sofortiger Behandlung in der Klinik bedurfte. Zunächst gingen wir davon aus, dass Dusty an der Kette leben musste und diese seinen Hals verletzte. Nach angaben der behandelden Tierärztin handelt es sich jedoch um eine Schnittverletzung. Also ist davon auszugehen das jemand dem Hund die Kehle durchschneiden wollte. Wie krank ist die Menschheit, wie krank ist ein Gehirn, sich so an einem Lebewesen zu vergehen. Dustys Wunde war bereits hoch entzündet und er Eiter lief heraus. Lange hätte er ohne Behandlung nicht mehr überleben können. Auch er lebt nun in meinem Rudel und erholt sich recht gut.

Die vierte Hündin, die wir schwer verletzt in die Klinik bringen mussten ist unsere Saphira, ein wahnsinnig liebe und gutmütige Kangal Mix Hündin. Ob ihre Verletzungen durch einen Unfall oder durch massive Schläge zustande kamen lässt sich nicht genau feststellen. Anhand der Röntgenbilder seht ihr welch aufwendige und große Operation die Hündin hinter sich bringen musste  Nach ein paar Tagen konnten wir auch sie aus der Klinik abholen. Sie ist bei Nicole im Haus untergebracht, da sie sich noch sehr schonen muss . In 4 Wochen muss sie zur Kontrolle und in 4 Monaten müssen die Drähte und Nägel , die zur zeit alles stabilisieren wieder entfernt werden. Also nochmals eine aufwendige Operation. Bisher belaufen sich die Klinikkosten bereits auf 600.400,00 HuF (= 1.528,69 Euro)  für die wir wieder einmal um Unterstützung bitten müssen.  

All dieses Elend und die Sorge alles richtig zu machen, die Kosten für die ganzen Behandlungen auch zusammen zu bekommen nagen an uns. Die Sorge weitere Notfälle übersehen zu haben, nicht genug tun zu können um Leben zu retten, die Blicke und Schreie der Hunde die man zurücklassen musste verfolgen mich im Schlaf. Nächtelang finde ich keine Ruhe. Immer mit dem Gedanken das dort noch Hunde in den Tötungszwingern sitzen denen wir bisher nicht helfen konnten.

Obwohl unsere Station und unsere finanziellen Möglichkeiten hart an der Grenze sind, fuhr ich noch ein weiteres mal in die Tötung und holte die 3 Pekinesen Mischlinge dort heraus, von denen wir vor ein paar Tagen schon berichteten. 

Heute  ging noch ein Hilfe ersuchen von deutschen Urlaubern ein. Sie konnten eine Akita Hündin aus sehr schlechter Haltung befreien und brachten die Hündin noch am späten Abend zu Regina. 

Nun wünsche ich mir ein oder zwei Tage Ruhe, um die letzten Tage zu verarbeiten und neue Hoffnung und Kraft zu erlangen. 

Denn der September Einsatz wird nahtlos und ohne Pause beginnen.